Salento – 3 Tage Kaffee, Berge und Wachspalmen

Salento ist ein kleines Dorf in der kolumbianischen Kaffeeanbau-Region, im „Eje Cafetero“, gelegen inmitten von Bergen auf einer Höhe von 1.895 Metern. Mit circa 7.000 Einwohnern ist das Dorf sehr klein und hat die troditionelle Architektur der Kaffezone Kolumbiens bewahrt.

 

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Unsere Anreise erfolgte von Bogotá per Flug nach Pereira und von da mit Taxi nach Salento. Wir trafen am Flughafen beim Warten (der Flug hatte natürlich 4 Stunden Verspätung) einen netten Kolumbianer, der uns beim Verhandeln mit dem Taxi half.
Angekommen in Salento ärgerten wir uns dann, dass wir ein Zimmer anstatt das gebuchte Zelt erhielten. Dafür ist die Lage vom „La Serrana“ einmalig schön und wir verssöhnten uns mit dem Zimmer. Das Hostel liegt mitten in den grünen Bergen, umgeben von Natur, circa 20min Fußweg von Salento entfernt.

 

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Tag 1 – Kaffee

Zuerst gönnten wir uns den ruhmreichen kolumbianischen Kaffee im Rahmen einer Kaffee-Finca Besichtigung (30.000 COP). Timothy, dem Besitzer der Finca Don Euduardo, erklärte uns vieles über Kaffee im Allgemeinen und insbesondere über Kaffee in Kolumbien. So lernten wir, dass die minderwertigen Bohnen für den einheimischen Kaffee genutzt werden und man deswegen in Kolumbien selten guten Kaffee bekommt. Wir sahen den kompletten Werdegang von der Kirsche zur gerösteten Bohne.

 

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Anschließend wurde der Kaffee der Plantage für uns frisch geröstet und wir durften probieren. Wir lieben Kaffee und sind voll auf unsere Kosten gekommen. Das Rösten war ein einfacher Prozess. Vielleicht sollten wir das mit unserer Siebträgermaschine zu Hause in Berlin auch mal ausprobieren? Woher kommt unser Espresso eigentlich? …

 

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Gewundert haben wir uns über die geringe Professionalität mit der hier angebaut wird. So wirkten die Kaffeepflanzen wahllos zwischen anderen Pflanzen zusammen gewürfelt. Moderne Maschinen nutzt man hier nicht, genauso wenig wie die anderen Farmen in der Gegend. Die Plantagen in Kolumbien sind sehr klein, jeder besitzt nur wenige Hektar und am Ende kommen alle Bohnen aller Farmen in einen Topf, sodass es quasi nur eine Sorte gibt. Dafür war ein kleiner Spaziergang über die „Plantage“ mit vielen verschiedenen Pflanzen umso schöner.

 

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Tag 2 – Action in den Bergen

Spontan entschieden wir uns fürs Downhill Mountain Biking bei einer kleinen Agentur namens „Salento Cycling“ (genau gegenüber von The Plantation House Hostel). Der Tag begann regnerisch. Aber mit der richtigen Kleidung… kein Problem. Wir konnten wählen zwischen hardtail (100.000 Cop) und softtail (150.000 COP) bikes. Wir entschieden uns für die günstige Variante.

Um 9:30 Uhr ging es dann los. Die Räder wurden auf den Pick-up geladen und wir nahmen auf der Ladefläche platz. Unsere Gruppe bestand aus 6 Leuten plus 2 Guides. Ca. eine Stunde ging es mit dem Pick-up steil bergauf. Zwischendurch überraschten uns ein paar Regenschauer. Aber wir hatten Regenjacken und Planen dabei um uns trocken zu halten. Auf dem Weg nach oben hatten wir tolle Aussichten auf den nebelverhangenen Bergregenwald. Mit zunehmender Höhe klarte der Himmel auf.

Oben angekommen (auf 3.400m) wurden die Fahrräder und Helme verteilt und eine kleine Sicherheitseinweisung gegeben. Dann ging es auch schon los. Zuerst fuhren wir in das Tal „La Cabonera“, in welchem wir unsere erste Bekanntschaft mit den Wachspalmen machten. Laut unserem Guide gibt es hier mehr als eine Millionen, deutlich mehr als im Valle de Cocora, dem berühmten Nachbarn (siehe unten). Dort stellten wir die Räder ab und unternahmen eine ca. 45 minütige Wanderung entlang der Hänge. Das war ein tolles Erlebnis mit wahnsinnig schönem Ausblick.

 

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Wieder zurück bei den Rädern gab es Sandwich, Chips, Bananen und Wasser. Und erst dann begann die eigentliche Abfahrt zurück ins Tal in dem Salento liegt. Entlang des unebenen, steinigen Weges hatte man nach Eingewöhnung an das Rad und die Bremsen reichlich Spaß. Die Fahrt dauerte grob geschätzt 1,5 bis 2 Stunden mit einigen Verschnaufpausen zum trinken und Aussicht genießen.

 

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Leider hatte eine Teilnehmerin Pech und stürzte relativ hart und konnte nicht weiterfahren. Glücklicherweise fährt immer der Truck hinterher und konnte sie aufsammeln und ins Krankenhaus fahren. Der Helm den sie trug, schütze sie aber zum Glück vor ernsthaften Verletzungen.
Zusammengefasst war es ein 100%  empfehlenswerter Ausflug.

 

Tag 3 – Wandern inmitten von 60m hohen Palmen, Dschungel und Bergen

Wir lieben es zu wandern. Und dieser Trek im „Valle de Cocora“ war einer unserer schönsten. Gestartet sind wir im flachen Grasland. Anschließend kletterten wir durch dichten Bergregenwald. Die „Brücken“ waren abenteuerlich, der Weg sehr schlammig, stetig bergauf mit einigen Hindernissen. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

 

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Einen Zwischenstopp legten wir in Acaime ein, einer Finca, wo es Kolibris zu bestaunen gibt und man außerdem noch ein erfrischendes Getränk bekommt, welches im Eintrittspreis inkludiert ist.

 

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Anschließend sind wir immer weiter hoch nach La Montaña, ein schweißtreibender Abschnitt und konnten dann einen wahnsinnig schönen Ausblick genießen.

 

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Und dann endlich erblickten wir die Quindio-Wachspalmen in dem wunderschönen Tal „Valle de Cocora“. Die Palmen gibt es nur in Kolumbien, werden bis zu 60m hoch und sind damit die höchsten Palmen weltweit, sind der Nationalbaum, werden mehrere hundert Jahre alt und haben eine Wachsschicht auf der Rinde, welche die Indigenen für Kerzen nutzten. Man sieht noch heute die Stellen an denen die Wachspalmen „gemolken“ wurden. Die Palmen sind beeindruckend und in diesem Tal besonders schön anzusehen.

 

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Nach circa 4 Stunden hatten wir den Trek geschafft (offiziell 5-6 Stunden) und ein Jeep brachte uns von diesem verwunschenen Ort in circa 30min zurück nach Salento.

Um auch die kulinarische Seite Kolumbiens zu erwähnen: Zurück in Salento gönnten wir uns ein typisches kolumbianisches Essen aus der Region für rund 8.500 COP pro Person (2,80€). Bestehend aus mehreren Kohlenhydratquellen, immer mit Reis, einer Art Fleisch und etwas Salat. Vorneweg meistens eine Suppe. Frisch und lecker!

 

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Fazit: Salento lohnt sich!

Mildes Klima. Ein typisches, schönes und vor allem sicheres kolumbianisches Dorf. Wandern, Kaffee, Natur. Wir hatten eine schöne Zeit!

 

 

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