Eine Woche mit dem Auto durch Mosambik

Im Rahmen unserer 4,5 wöchigen Südafrika-Reise reisten wir auch nach Mosambik. Verglichen zu Südafrika ist Mosambik deutlich unterentwickelter und kommt damit dem Bild, das man von „Afrika“ hat, deutlich näher. So sieht man statt Häusern aus Stein zahlreiche Hütten aus Palmenblättern und statt Supermärkten werden die Waren direkt an der Straße angeboten (der Höhepunkt war ein Kaninchen welches uns an den Ohren gehalten entgegen gestreckt wurde). Die Frauen tragen meist traditionell Tücher zu Röcken gebunden, schwere Gegenstände werden auf dem Kopf getragen und die Babys werden mit Tüchern am Rücken gehalten.

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Der Grenzübergang „Komatipoort“

Ja, so stellt man sich keinen Grenzübergang vor. Alles scheint nur provisorisch. Ein paar Zäune, ein paar Gebäude, die abrissreif erscheinen. Und wir mitten drin.
Ziemlich schnell wurden wir von einem Schlepper angesprochen, der alles organisieren wollte. Ok, davon hatten wir gehört, warum also nicht. Er wollte alles mitnehmen und alleine gehen, wir verneinten. Johannes gab die Pässe nicht aus der Hand und das undurchsichtige Einreiseverfahren ging los. Immer wieder sollte er bezahlen. Für was? „Road tax, of course. Did you never paid road tax?“ „No.“. Wir bezahlten nichts. Man weiß nie, wer offiziell ist und wer nur dein Geld möchte. Am Ende erhielt unser Schlepper nur 3€ Trinkgeld. Er hat seinen Job nicht gut gemacht, finden wir. Glücklich verlassen wir dieses Niemandsland. Uns fällt auf, dass ich noch nicht mal von den Grenzbeamten „gesehen“ wurde. Egal.

 

Info zur Einreise nach Mosambik mit eigenem Auto
Das braucht man: Reisepass & Visum (in Deutschland beantragen), internationaler Führerschein.
Das braucht das Auto: 2 Warndreiecke, Warnwesten (1 pro Insasse), 1 Feuerlöscher, Aufkleber mit Landeskennzeichen des Autos (zB. „ZA“), Aufkleber mit blauem Dreieck für einen evtl. Anhänger, Third Party Insurance (kann man an der Grenze kaufen), Cross Border Letter (bekommt man von der Autovermietung).
Wir haben alles in einem uns empfohlenen 4×4 Shop in Hoedspruit bekommen.
Korruption: Am besten vorher Anti-Corruption Nummer googeln, nur wenig Bargeld im Portemonnaie haben und nicht auf der Straße zu viel Geld bezahlen.

 

Relaxen in der „Naara Eco Lodge“ in Chidenguele

Unser erster Stopp sollte die pure Erholung sein nach den anstrengenden Tagen auf Safari. Und so war es dann auch. Die Naara Lodge liegt abgelegen, wirklich nur mit 4×4 erreichbar, an einem See mit dem Meer nur 2,5km entfernt auf der anderen Seite. Unsere Mischung aus Zelt und Bungalow mit Blick auf den See war einfach toll.

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Und so verbrachten wir die meiste Zeit auf der Terrasse oder im Bett mit traumhafter Aussicht. Wir genossen das gute Essen (Prawns, Fisch, Salat).
Außerdem machten wir eine „kleine“ Wanderung zum Strand. Irgendwie haben wir schon direkt bei der ersten Abbiegung falsch gelegen, wie wir später erfuhren, sodass wir uns schon bald in abgelegenem Dschungel wiederfanden. Etwas mulmig wurde uns zumute, als wir einen bewaffneten Mann unter einem Baum hocken sahen. Nach über einer Stunde fanden wir dann endlich den warmen indischen Ozean und stürzten uns nackig in die Wellen. Keine Menschenseele weit und breit.

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Tauchen und Strand in Tofo

Tofo ist ein kleines Dorf nahe Inhambane direkt am Meer gelegen. Je näher man Tofo kommt, desto schlechter werden die Straßen. Den absoluten Tiefpunkt der Straßenqualität stellte dann das letzte Stück sandiger, buckliger Weg zu unserer Unterkunft „Mozambeat“ dar (mit unserem kleinem Chevrolet so gerade eben noch machbar). Wir wohnten in einer kleinen verrückten, farbenfrohen Hütte auf dem alternativ gestalteten Gelände des Mozambeat.

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Der Strand ist riesig, das türkise Meer mit 30°C warmen, klarem Wasser herrlich und es ist nicht viel los, sodass man gut ein paar Stunden im Sand liegend verbringen kann.

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Das Tauchen mit Peri-Peri Divers war dann aber der Höhepunkt. Zwei Deep Dives (30m tief) und ein Shallow Dive machten uns glücklich. Mit Schlauchboot (was man zunächst selber ins Wasser bringen muss) geht es über die Wellen springend zu den Dive Spots. Rückwärts ins Wasser fallen lassen und Kopf voran direkt runter auf 30m. Zwar nicht immer ganz so farbenfroh wie in Indonesien, dafür aber die Fische alle etwas größer, überzeugte uns die Unterwasserwelt. Wir lieben Tauchen einfach und fühlen uns immer besser und sicherer unter Wasser.

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Gegessen haben wir gut, wenn es auch zunächst etwas schwierig war ein „Restaurant“ oder etwas ähnliches zu finden. Nudeln, Fisch, Fleisch gibt es dann ja doch irgendwie immer.

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Zwischenstopp in Bilene

Bilene liegt direkt an einem See, der dem Meer so nahe ist, dass er salzig ist. Wir hatten einen kleinen Bungalow mit Kochecke und genossen es mal wieder selber Essen machen zu können. Der Strand vom See ist ganz nett, wir haben aber schon Schöneres gesehen. Schon bald müssen wir weiter. Nach Swasiland…

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Insgesamt hat uns Mosambik gefallen…

… würden es aber nicht als alleiniges Reiseziel auswählen. Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen und man fühlt sich nicht immer so 100%ig sicher. Vieles ist hier ein Abenteuer und erschwert einen sorgenlosen Urlaub. Manche suchen genau das. Wir finden es spannend, aber auch anstrengend. Es bereichert uns immer sehr unsere „Komfort-Zone“ zu verlassen und neue Erfahrungen zu machen. Die Landschaft, das Meer und das Urlaubsfeeling, welches aufkam, waren fantastisch. Trotzdem freuen wir uns jetzt auch wieder auf etwas mehr Zivilisation.

 

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